Helmbrecht

Koproduktion mit der Stadt Burghausen und Fonds Soziokultur

Mit Marlen Breitinger, Monika Kroymann, Martin Lüttge, Christopher Luber, Silvia Menzel, Andreas Scherer und ca. 50 TheaterspielerInnen aus der Region.

Verfasser: Wernher der Gärtner (1275)
Neubearbeitung & Regie: Martin Lüttge.
Regieassistenz: Niels Klaunick, Sebastian Bischoff.
Kostüme: Sibyll Möbius.
Musik: Pit Holzapfel, Georg Karger.
Bühnenmaler und Plakat: Knox. Hochzeitstafel: Hermann Böhm.
Technik: Maurus Mosetig.
Aufführungen: 3.-25.8.2001

Aufführungen der Neuinszenierung vom 11.-22. August 2004.


Der prächtig herausgeputzte Bauernlümmel Helmbrecht will mit seinen 16 Jahren ein vornehmer Ritter werden und am liebsten in Saus und Braus die Welt erobern.

Über den Wolken werden seine Geschicke gelenkt und leidenschaftlich beeinflusst, aber auch die himmlischen Mächte können nicht verhindern, dass er an seinem Hochmut strauchelt und zum gemeinen Räuber verkommt.
So nimmt das Unglück erbarmungslos seinen Lauf …
Der Theaterhof Priessenthal inszeniert und spielt diese erste deutsche Dorfgeschichte aus dem Jahr 1275 im ersten Burghof der Burghauser Burg. Eine "Wimpernschlagbühne" betont die zwei Ebenen des Stückes – Götterwelt und Dorfleben. Ca. 60 TheaterspielerInnen aus der Region wirken bei dieser neuen Bearbeitung österreichisch-bayerischer Heimatgeschichte mit.
Dieses feinsinnige Spektakel zwischen Himmel und Erde war einer der Höhepunkte im Helmbrechtjahr 2001 und wird 2004 im Rahmen der Landesgartenschau neu präsentiert.

Die Mär von Meier Helmbrecht wird an diesem Ort, an dem sie vor etwa 750 Jahren von ihrem Verfasser Wernher der Gärtner dem höfischen Publikum vorgetragen wurde, in einer Theaterinszenierung wieder lebendig. Profi- und LaienschauspielerInnen, Zwergschafe, Ziegen und ein Esel bringen das Geschehen auf die Freilichtbühne in den inneren Burghof. Da noch um 1860 in der Gegend von Burghausen ein Gut unter dem Namen Helmbrechtshof bekannt war, hat die Beschäftigung mit dem Stoff in der Stadt an der Salzach eine lange Tradition. 1928 führten die Burghauser das Versepos erstmals in dramatischer Form auf, die auf einer Bühnenfassung von Eugen Ortner beruhte.


Presse:

„Besonders effektvoll hat Martin Lüttge die zwei Ebenen des Stückes konzipiert: Das Dorf auf der Erde, in dem 60 mundartsprechende LaiendarstellerInnen spielen, und die himmlischen Gefilde, wo die Profis vom Theaterhof Priessenthal agieren, sind durch eine ungewöhnliche Konstruktion gleichzeitig zu sehen: Mit der "Wimpernschlagbühne", einer Erfindung von Martin Lüttge, ist ein schneller Wechsel zwischen Himmel und Erde möglich – ein großes Segel senkt und hebt sich zwischen den beiden übereinandergelagerten Schauplätzen.

Beeindruckend auch die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller. Als junger Helmbrecht ist Björn Puscha, als erwachsener Raubritter Helmbrecht Andreas Scherer zu sehen. Beide verstehen es, die Arroganz, Skrupellosigkeit und Brutalität des Bauernsohnes gekonnt darzustellen.„
(Südostbayerische Rundschau, 4.8.2001)